Das schlechte Gewissen …. Auch dein täglicher Begleiter?

Das schlechte Gewissen …. Auch dein täglicher Begleiter?

Nimm dir einen Moment Zeit und überlege ganz bewusst, wann oder wobei sich DEIN schlechtes Gewissen meldet? 

Mir fallen direkt einige Situationen ein… 

Hast du vielleicht schon mit deinem Vorsatz für das neue Jahr gebrochen und bist deswegen enttäuscht über dein Durchhaltevermögen? 

Sagt dir deine innere Stimme, dass du mehr Zeit mit deinen Kindern verbringen könntest?  

Wolltest du eigentlich deine Wohnung putzen, aber nun telefonierst du schon eine ganze Weile mit deiner Freundin? 

Vielleicht hast du auch ein schlechtes Gewissen gegenüber deinem Arbeitgeber oder deinen KollegInnen, weil dein Kind schon wieder krank ist und du nicht zur Arbeit kommen kannst. 

Dir werden bestimmt eine Menge Dinge einfallen, weswegen du immer wieder deinen inneren Kritiker mit dir schimpfen hörst. Dieses schlechte Gewissen resultiert aus den Wünschen, die wir haben und den Konflikten, denen wir uns dadurch tagtäglich stellen müssen. 

Wir möchten eine gute Leistung im Job abliefern, gleichzeitig aber auch genug Zeit mit der Familie verbringen. Wir möchten Zeit für uns selbst haben, aber auch für unsere sozialen Kontakte ein angenehmer Ansprechpartner sein. 

Jeden Tag müssen wir uns zwischen unseren verschiedenen Wünschen und Zielen entscheiden. Das fällt manchmal leicht, häufig aber auch schwer, denn irgendwas bleibt immer auf der Strecke. 

Das schlechte Gewissen ist aber nicht nur negativ zu betrachten. Immerhin erinnert uns unsere innere Stimme daran, unsere sozialen Kontakte zu pflegen, füreinander da zu sein, unsere eigenen Werte zu leben und auch daran, Dinge zu tun, die wir nicht so gerne mögen, die aber durchaus notwendig sind. 

Es gilt also die Balance zu finden, einen Mittelweg zu gehen. Die Psychoanalytikerin Maja Storch empfiehlt, dass wir freundlich und wohlwollend mit uns reden, um so der oft sehr unfreundlichen inneren Stimme entgegenzuwirken. Positive Affirmationen wie z. B. 

Ich bin gut so, wie ich bin.

Ich darf Fehler machen.

Es ist, wie es ist. 

… stärken unser Selbstvertrauen und lassen uns leichter Entscheidungen treffen bzw. weniger mit den Entscheidungen hadern, die wir getroffen haben. 

(„Das schlechte Gewissen – Quälgeist oder Ressource? Neurobiologische Grundlagen und praktische Abhilfe“, Hogrefe Verlag, Bern 2021)

Stärke also dein Selbstmitgefühl und erlaube dir auch, deinen Perfektionismus abzulegen. Denn GUT ist meistens GUT GENUG. 

Es liegt in deiner Hand!