Der Vagusnerv – Unser ganz besonderer Schatz!

Der Vagusnerv – Unser ganz besonderer Schatz!

Zu unserem ganz persönlichen inneren Stressmanagementsystem gehört der Vagusnerv. Er ist der längste von 12 Hirnnerven und wichtigster Teil des parasympathischen Nervensystems, welches für unsere Regeneration und Entspannung zuständig ist. Deshalb wird er auch als „Ruhe-Nerv“ bezeichnet. 

Ausgehend vom Stammhirn läuft er über den Hals und den Brustkorb bis in den Bauchraum, wo er weit verzweigt und an der Funktion von fast allen inneren Organen beteiligt ist. 

Auch andersrum kommuniziert der Nerv und leitet Informationen der Organe an das Gehirn weiter. 

Indem er das Gehirn für die Ausschüttung von Botenstoffen wie z. B. Adrenalin, Serotonin und Dopamin stimuliert, nimmt er Einfluss auf unsere Emotionen und unser Verhalten. 

Lange Zeit wurde die Funktion des Vagusnervs unterschätzt. Mittlerweile gibt es jedoch viele medizinische Studien, die sich mit der Auswirkung der Stimulation des Nervs auf Krankheiten wie Depressionen, chronische Schmerzen, Epilepsie und Migräne beschäftigen. Die Effekte der Aktivierung sind vielfältig:

  • Senkung des Blutdrucks
  • Senkung der Herzfrequenz
  • Tiefere und ruhigere Atmung
  • Anregung der Verdauung 
  • Verringerung der Muskelspannung
  • Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit
  • Stärkung des Immunsystem 
  • Chronische Schmerzen nehmen ab

Der Vagusnerv ist also maßgeblich an deinem Wohlbefinden beteiligt. Er kann dir helfen, das Gleichgewicht zwischen Stress und Entspannung wiederherzustellen. 

Hier einige Übungen, wie du deinen Vagusnerv trainieren bzw. stimulieren kannst: 

  • Führe deinem Körper einen Kältereize zu, indem du dich z.B. kalt abduscht (erst die Beine, dann die Arme, dann den ganzen Körper, vor allem den Hals-Nacken-Bereich). Konzentriere dich dabei auf deinen Atem. Ausprobieren lohnt sich!!! 
  • Gehe in die Sauna und fühle, wie die Wärme dich entspannt. 
  • Durch das Anheben der Augenbrauen oder durch das Lachen mit den Augen aktivierst du ebenfalls den Vagusnerv. Verweile jeweils für eine Minute in der Haltung. 
  • Zungenstretching – Rolle deine Zunge nach oben ein und drücke sie gegen den oberen Gaumen, halte diese Position eine Weile, dann lasse wieder locker und wiederhole diese Übung bis zu 5x.  
  • Durch Gurgeln, Singen und Summen stimulierst du die Rachen- und Kehlkopfmuskulatur durch die Vibrationen, die entstehen. 
  • Augenmuskeltraining – Schließe deine Augen, dann fixierst du deine Augenlider von hinten. Am Anfang ist alles schwarz. Nach einiger Zeit tauchen verschiedene Farbtöne und flirrende schwarze Punkte in deinem Blickfeld auf. Konzentriere dich darauf. 
  • Akupressur – Drücke mit den flachen Händen leicht gegen die geschlossen Augen, nur so, wie es für dich angenehm ist. Verharre einige Zeit in dieser Position. 
  • Atemübungen – Durch die tiefe Bauchatmung mit längerem Aus- als Einatmen kannst du ebenfalls den Nerv aktivieren, somit ist Meditation auch ein gutes Training. 
  • Bewegung – Der Vagusnerv mag es auch gern sportlich. Laufen, spazieren gehen oder Bewegungsspiele im Freien, alles was Spaß macht, freut auch den Nerv. 

Alle 90 Minuten benötigt unser Körper eine (zumindest kleine) Pause als Ausgleich. Nutze diese Zeit für ein kleines Vagustraining und fühle anschließend die Kraft und Entspannung in deinem Körper.
Probier´s doch mal aus und entdecke den Schatz in dir!